Living Museum Neckargemünd

LIVING MUSEUM NECKARGEMÜND

Familientherapeutisches Zentrum (FaTZ)

Das Ende 2024 begründete Living Museum des Familientherapeutischen Zentrums (FaTZ) Neckargemünd wird seinen Platz in Neckargemünd in unmittelbarer Nähe des FaTZ finden. Das Living Museum ist eine Bewegung. Es widmet sich der Verbreitung von Kunstasylen für psychisch kranke Menschen nach dem Vorbild des ersten Living Museums in Queens, New York. Gleichzeitig wird authentische Kunst geschaffen und ausgestellt. Das Living Museum widmet sich der Schönheit von Kunst und der Heilung. Ziel ist die Identitätsveränderung vom psychisch Kranken zum Künstler in einer Atmosphäre von Gemeinschaft, Solidarität und Kreativität.

DIE VIERTE GROSSE REVOLUTION IN DER GESCHICHTE DER PSYCHIATRIE

Die vierte große
Revolution in der Geschichte der Psychiatrie

Die Philosophie des Living Museums wurde 2016 auf der WHO-Konferenz in Südkorea als vierte große Revolution in der Geschichte der Psychiatrie vorgestellt.

Träger

Träger dieser Bewegung ist der Living Museum Verein Schweiz. Der Living Museum Verein wurde am 8. Juli 2013 gegründet von Magdalena Steinemann, Rose Ehemann, die in den Living Museums in Wil und New York mitgearbeitet haben, und Daniel Schwarz, Leiter der Tagesstätte der Heimstätten in Wil, den gemeinnützigen Living Museum Verein mit Sitz in Wil, Schweiz. Der Verein bezweckt die Förderung der Living Museum Idee (Kunstmuseum und Arbeitsstätte für psychisch beeinträchtigte Personen, Senioren sowie Künstler) und den Aufbau von Living Museum Projekten.

Konzept

Dem Living Museum als künstlerisches Konzept liegt eine Performance zugrunde, in der alles im Wandel und immerwährender Transformation ist. Sowohl alle Mitglieder darin wie auch die Werke befinden sich im Wachstum. Individuelle Eigenheiten, die einen in der Gesellschaft zum Außenseiter machen, werden im Living Museum zelebriert und bieten einen Vorteil in der Schaffung von Kunst. Das hohe künstlerische Potential von Menschen, die psychische Extremerfahrungen gemacht haben, wird gewürdigt und in Ausstellungen der Öffentlichkeit gezeigt. Das Living Museum dreht den vorherrschenden Integrationsgedanken um: nicht die psychisch Kranken sollen sich in die Gesellschaft reintegrieren, sondern die Gesellschaft soll sich im Living Museum integrieren und von dort aus heil werden. Das Living Museum Konzept bietet Wege zur Heilung, hohe Lebensqualität, ist kosteneffizient und benötigt wenig Betreuungspersonal.

ABGRENZUNG ZUR KUNSTTHERAPIE

Abgrenzung zur Kunsttherapie

Kunsttherapie ist eine Therapieform, welche sich künstlerischer Materialien und Methoden bedient und auf unterschiedlichen Ansätzen basiert. Im Living Museum wird die Kunst von Menschen, die psychische Extremerfahrungen gemacht haben, gefördert und in internationalen Ausstellungen gezeigt. Alle zehn Prinzipien des Recovery-Gedanken kommen an diesem Ort zum Tragen.

VERBREITUNG

Verbreitung

Das Ateliers-Living Museum in Wil, Schweiz ist das zweite existierende Living Museum (Gründung 2004); danach folgten die Living Museums in Bennebroeg (Niederlande) (2008), in Yongin (Korea) (2016), in Lyss (Schweiz) (2017), in Tbilissi (Georgien) und in Indonesien (2018). Weitere Living Museums in der Schweiz wie das Living Atelier Olten und das Living Museum Zürich sind im Aufbau, ebenso wie in Holland, Spanien und Österreich.

Living Museum Alb in Münsingen-Buttenhausen

Mit dem Living Museum Alb wurde 2020 das erste Living Museum Deutschlands begründet. Es ist „ist ein inklusiver Ort, ein Ort für Teilhabe und Begegnung: Die vielfältigen Räume widmen sich den Bereichen Malerei, Zeichnen und dreidimensionales Gestalten, Theater und Performance, Musik und Lyrik. Künstlerinnen und Künstler arbeiten mit Sprache, Farben, Klang und Ausdruck. Auf mehreren Etagen entsteht authentische Kunst, die in wechselnden Ausstellungen und bei Veranstaltungen präsentiert wird.“

AWO Living Museum-Projekt in Potsdam

Das AWO Living Museum-Projekt in Potsdam „ist ein offenes Atelier für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Gleichzeitig ist es ein Museum für Moderne Kunst. Innerhalb des Living Museums wirkt eine stressfreie, unterstützende und wertschätzende Atmosphäre. Hier können Menschen mit psychischen und/ oder körperlichen Beeinträchtigungen einer selbstbestimmten und sinnhaften Tätigkeit nachgehen. Gleichermaßen sind Kunstinteressierte willkommen, hier verschiedene Techniken im künstlerischen Bereich zu erlernen und kreativ zu werden.“